Kiana – Die Götter in dir

Der gehörnte Gott

Als Partner der Göttin ist der Gott im Sinarian Wicca gleichwertig mit ihr. In einigen anderen Religionen, aber auch in manchen Wicca-Traditionen wird oft entweder dem Gott oder der Göttin ein höheren Stellenwert eingeräumt. Doch damit wir Menschen in Einklang mit unserer eigenen Göttlichkeit leben können, müssen wir erkennen, dass beide essentiell wichtig und absolut gleichwertig sind.

Im Wicca wird der Gott oft mit Geweih oder Hörnern auf dem Kopf dargestellt, deswegen die Bezeichnung gehörnter Gott. Die Darstellung des Gottes mit Geweih ist schon Jahrtausende alt und lässt sich weit bis in die Zeit zurückführen, bevor Menschen sesshaft wurden. Auch wird er oft mit diversen Phallussymbolen dargestellt. Die animalische Darstellungen des Gottes deuten vor allem auf seine Rolle als Herr der Natur, der Tiere und des Lebens. Er beschützt und hütet, ist aber zugleich auch Jäger und Krieger. Auch wir modernen Menschen besitzen einen Jagdtrieb. Heutzutage jagen wir oft sinnlosen Dingen und Illusionen hinterher. Doch dient dieses Jagen nicht mehr länger dazu, uns bloß ein angenehmes und schönes Leben zu ermöglichen, sondern um unsere Gier nach immer mehr zu befriedigen. Dabei entfernen wir uns immer mehr von unseren Mitmenschen. Gott hilft uns, dass wir uns wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren können. Er möchte, dass wir wieder eine Gemeinschaft bilden. Eine Gemeinschaft, in der sich jeder frei entfalten kann und wir dennoch nicht auf das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit verzichten müssen. Genau dies ist meine Vision von Sinarian Wicca. Im Wicca steht Gott für Lebensfreude, Lust und Fülle. Durch ihn nehmen wir auch Kontakt zu unserer eigenen animalischen, wilden Seite auf.

In der Wicca Mythologie durchläuft Gott jedes Jahr das Rad von Geburt, Tod und Wiedergeburt und ist uns Menschen dadurch auch besonders nahe, da er dies mit uns teilt. Die Göttin bereitet uns auf den Tod vor, doch der Gott ist es, der ihn durchlebt und sich wandelt. Er opfert sich jedes Jahr und spendet seine Kraft und Energie, damit wir wachsen und gedeihen können. Das Bildnis eines sich opfernden Menschen oder Gottes gibt es beinahe in jeder Religion und ist ein universelles Bild der Menschheit. Der Gott ist in der Mythologie der Wicca nicht dazu verdammt zu sterben und wiedergeboren zu werden, sondern er tut dies freiwillig. Er erinnert uns mit seinem Opfer, dass auch wir Opfer für die Gemeinschaft bringen sollten. Gott möchte uns mit seinem Opfer aber auch zeigen, dass das Leben nach dem Tod nicht vorbei ist, sondern der Tod bloß einen Übergang in ein neues Leben bzw. eine neue Daseinsform bildet. Er geht voran, damit wir keine Angst haben müssen.

Gott ist nicht nur der Gefährte der Göttin sondern auch unser Gefährte. Er begleitet uns unser ganzes Leben hindurch und steht uns mit seiner Kraft und Weisheit zur Seite. Ich denke, dass viele Menschen verlernt haben, Gott und Göttin wahrzunehmen und deren Hilfe anzunehmen. Gott ist nicht ein strafender oder zorniger Gott wie in einigen anderen Religionen und auch nicht unnahbar und fern, sondern direkt mit uns. Versucht seine Gegenwart wahrzunehmen und bittet ihn um Hilfe wann immer ihr Kraft braucht. Ich mache dies täglich. Gott ist für mich mein bester Freund, beschützender Liebhaber und Partner und auch mein weiser Vater. Ich wünsche mir für euch, dass auch ihr Gott in euer Leben integrieren könnt und er euch, ebenso wie mir, zur Seite steht.

 

This entry was posted on Mittwoch, Juni 4th, 2014 at 12:25 and is filed under Glaube, Wissen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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